Welche Fenster lassen viel Tageslicht herein und warum?
Wenn wir wollen, dass unsere Fenster im Haus viel Sonnenlicht hereinlassen, sollten wir beim Kauf auf die Lichtdurchlässigkeit achten. Dies hängt mit der Konstruktion des Glases zusammen und bestimmt, wie viel Licht durch die Verglasung in den Innenraum gelangen kann.
Warum sollte das Glas eines Fensters viel Licht durchlassen?
Der Mensch braucht Tageslicht zum Leben – ohne Tageslicht beginnt das menschliche Gehirn, Melatonin, das Schlafhormon, im Übermaß zu produzieren. Das führt dazu, dass wir uns mit der Zeit müde und deprimiert fühlen und keine Lust mehr haben, tagsüber etwas zu tun. Nachts können wir nicht richtig schlafen, so dass wir uns beim Aufwachen noch träger und erschöpfter fühlen. Der Teufelskreis ist geschlossen.
Ein ungenügender Zugang zum Sonnenlicht hat auch gesundheitliche Folgen: Unsere biologische Uhr ist gestört, wir bekommen Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und dies führt zu einer dysregulation des hormonhaushalts des Körpers.
Es kann auch zu einem geschwächten Immunsystem beitragen und die Knochenentwicklung bei Kindern beeinträchtigen, was u.a. zu Rachitis führt. Deshalb ist es so wichtig, dort, wo wir leben, die richtigen Bedingungen zu schaffen, auch im Hinblick auf den Zugang zu Licht.
Dies wiederum hängt von den Fenstern ab. Das hängt vor allem von ihrer Gestaltung ab, einschließlich des Glases selbst, sowie von ihrer Positionierung in Bezug von den Richtungen der Welt.
Ein Lichtdurchlässigkeitskoeffizient – was ist das?
Intuitiv wissen wir, dass ein großes Fenster viel Licht bedeutet. Aber ist das wahr? Sicher, aber es ist nicht nur die Größe der Verglasung, was bestimmt, wie viel Sonnenlicht in das Haus gelangt. Die Menge des Tageslichts hängt schließlich auch stark von der Konstruktion der Verglasung ab.
Beginnen wir jedoch mit den Fenstern selbst. Die höchste Lichtdurchlässigkeit ist in der Fensternische (100%). Nach dem Einbau eines Einzelfensters sinkt sie auf 80 %, bei einem Doppelfenster mit Pfosten auf 55 %. Darüber hinaus wird das Tageslicht durch Sprossen (bis zu 45 %) blockiert.
Wenn es ums Glas geht, ist es wichtig in diesem Fall den Lichtdurchlässigkeitskoeffizienten zu beachten, der als Lt (auf Englisch als „light transmission“) bezeichnet wird.
Er ist durch die Norm PN-EN 14351-1+A1:2010 definiert und zeigt an, wie viel sichtbares Sonnenlicht durch das Glas in das Haus eindringt. Dieser Wert darf jedoch nicht mit dem Durchlässigkeitskoeffizienten für Sonnenenergie verwechselt werden.
Der Lichtdurchlässigkeitskoeffizient wird als Prozentwert angegeben (je höher, desto mehr Licht lässt das Glas durch).
Was bestimmt, wie viel Licht eine Fensterscheibe durchlässt?
Interessant ist, dass das Licht, das von der Sonne auf die Erde trifft, gleich groß ist: 3 % UV (ultraviolette Strahlen), 55 % IR (infrarote Strahlen) und 42 % sichtbares Licht. Dieses Licht dringt jedoch nicht vollständig durch das Fensterglas. Nur ein Teil davon kommt durch und ein Teil wird reflektiert.
Die Lichtdurchlässigkeit von Fensterglas hängt von vielen Aspekten ab. Dazu gehören:
- die Anzahl der Glasscheiben im Paket – je mehr, desto geringer die Lichtdurchlässigkeit.
- die Zusammensetzung der Rohstoffe, aus denen das Glas besteht.
- die Dicke der Verglasung.
- das Abdeckung mit einer emissionsarmen Beschichtung oder einer Schicht aus Metalloxiden, usw.
Das Glas selbst, aus dem die Verglasung hergestellt wird, ist natürlich auch wichtig. Normales (Float-)Glas hat eine Lichtdurchlässigkeit von bis zu 90 %. Wenn Sie sich jedoch für eine Verglasung mit besonderen Eigenschaften entscheiden, kann der Wert dieses Koeffizienten deutlich niedriger sein.
Einige Beispiele:
– Glas mit niedrigem Emissionsgrad – Lichtdurchlässigkeit von etwa 75 %;
– selektives Glas – Lichtdurchlässigkeit von ca. 35-75%;
– absorbierendes Sonnenschutzglas oder Antisol – Lichtdurchlässigkeit von ca. 32-72%;
– reflektierendes Glas – Lichtdurchlässigkeit von etwa 10-62%.
Wenn Sie also tagsüber einen konstanten und unbehinderten Zugang zum Sonnenlicht in Ihrer Wohnung haben möchten, lohnt es sich, neben anderen Parametern auch den Lichtdurchlässigkeitskoeffizient zu berücksichtigen. Dies ist vor allem in den Räumen wichtig, in denen wir uns am meisten Zeit aufhalten, d.h. im Wohnzimmer, in der Küche, im Esszimmer und im Kinderzimmer.